Besuchserlebnisse

Abfalldeponien sind aus Sicherheitsgründen immer eingezäunt und abgesperrt. Sie sind in der Regel weit weg von den Menschen und halten diese - außer zu betrieblichen Zwecken - möglichst fern.

Ganz anders ist es beim Kahlenberg. Aufgrund seiner Geschichte als Erzbergwerk und späteren Deponie sowie der unmittelbaren Nachbarschaft zum Ort Ringsheim hatten und haben die Deponiebetreiber von jeher ein besonderes, wenn auch nicht immer problemfreies Verhältnis zur Dorfbevölkerung.

Von Anfang an hat der Zweckverband Kahlenberg das Konzept der "Offenen Deponie" verwirklicht. Außer wenigen aus Sicherheits- und Natur-
schutzgründen gesperrten Bereichen ist das Deponiegelände für jedermann offen. Fossiliensammler und Orchideenliebhaber waren auf den vom Deponiebetrieb unberührten Flächen schon immer anzutreffen. Mit der Einrichtung eines Naherholungsgebietes hat der Zweckverband dann ganz gezielt die gesamte Ringsheimer Bevölkerung angesprochen und eingeladen.

Ein erster wichtiger Schritt war die Gestaltung des Betriebsgeländes. Nicht nur Funktionalität, sondern auch ästhetische und umweltrelevante Gesichtspunkte wurden bei Gestaltungs- und Baumaßnahmen berücksichtigt. Moderne Architektur vereinigt sich mit archaischen Strukturen jahrmillionenalter Eisenerzablagerungen und den Kalksandsteinkolossen des Mittleren Jura. Die Deponieabschnitte, in denen die unvermeidlichen Abfälle einer modernen Gesellschaft umweltgerecht abgelagert sind, wurden Teil des Lebensraumes einer vielfältige Flora und Fauna.

Zur Information der Besucher wurde 2002 ein Rundweg ausgeschildert. Wer diesem Rundweg folgt, wird über den Kahlenberg geführt. Der Besucher erfährt anhand rund 20 ausführlicher Informationstafeln und den ausgestellten Maschinen und Geräten alles über die Geschichte, die Deponie, die technischen Einrichtungen zum Schutz der Umwelt und die Natur des Kahlenbergs.

Herzstück des Naherholungsgebietes Kahlenberg ist mittlerweile aber das Tiergehege geworden.